Auto reserviert, Route geplant

Nur noch viereinhalb Wochen, und der letzte große Punkt ist geklärt: Der Mietwagen für meine Tagestour, die mich durch die Präfekturen Gunma und Nagano führt, ist reserviert. Außerdem habe ich mich hingesetzt und gestgezurrt, wo ich eigentlich hinfahren will.

Den Wagen habe ich bei Nippon Rent-A-Car gebucht, einem der wenigen Autovermieter, die englischsprachige Buchungen anbieten (außerhalb von Hokkaido, da machen das fast alle). Es ist zwar etwas schwierig, deren Stationen zu finden – englischsprachig bieten die keine Suche an – aber mit Google Maps und Versuch-und-Irrtum auf der japanischen Website klappt das. Dazu schreibe ich später mal mehr.

Mich kostet jedenfalls der Mietwagen (die zweitkleinste Klasse; als Beispiel ist etwa der Suzuki Splash angegeben) für einen Tag (11 bis 20 Uhr) gut 6.800 Yen (derzeit etwa 52 Euro). Selbstbeteiligung ist, bis auf Sachen wie Trunkenheit am Steuer oder grobe Fahrlässigkeit, auf Null reduziert, allerdings kann es bis zu 50.000 Yen (etwa 380 Euro) kosten, wenn der Wagen nach einem Unfall nicht einsatzbereit ist. Das Risiko ist zu verschmerzen. Pannenhilfe ist ebenfalls dabei (hat aber extra gekostet); außerdem bin ich im ADAC, und darüber würde mir auch der japanische Automobilclub JAF helfen. Nicht, dass ich damit rechne, aber man weiß ja nie.

Meine Reiseroute (zu finden bei Google Maps) beginnt in Takasaki und führt mich zum Haruna-san (oder auch Mount Haruna). Dabei nehme ich einen kleinen Umweg. Da kann ich entweder am See entspannen oder vielleicht auch mit der Seilbahn noch die letzten Meter nach oben fahren. Dann geht es, wieder mit einem kleinen Umweg, der mich von der Autobahn fernhält, nach Komoro in der Präfektur Nagano, um mir eine alte Burg anzusehen. Von dort fahre ich dann schließlich, diesmal über die Autobahn, wieder nach Takasaki, mit einem kleinen Abstecher zum Tanken. Insgesamt sind das 210 Kilometer, und ich rechne damit, dass ich mit Pausen und Aufenthalt etwa von 11 bis 18 Uhr unterwegs bin. Da bleibt gut Puffer bis 20 Uhr, wenn der Wagen wieder zurück sein muss.

Ich fahre nicht unbedingt genau diese Strecke, denn ich will zur Navigation OsmAnd auf meinem Android-Telefon benutzen, das auf Offline-Karten von OpenStreetMap basiert, und das führt mich nicht unbedingt über die gleiche Strecke wie Google. Die Wegpunkte bleiben aber die gleichen. OsmAnd ist die beste mir bekannte Lösung für nicht-japanische Navigation in Japan, und dazu auch noch kostenlos. Ein Nachteil: Die Daten von OpenStreetMap sind manchmal mit Vorsicht zu genießen. Bei Versuchen auf meinem täglichen Arbeitsweg waren ein Kreisverkehr und eine Einbahnstraße falschherum eingetragen. Der Vorteil: Das konnte ich dank OpenStreetMap selbst ändern, beim nächsten Kartenupdate ein paar Wochen später war das dann auch in OsmAnd angekommen.

Bei der Planung fand ich auch Google Street View sehr praktisch. In Takasaki ist die Abdeckung fast komplett, so dass ich genau sehen konnte, wie ich vom Bahnhof zur Autovermietung komme, welche Tankstelle ich am Ende ansteuern will und wie man von da zum Autovermieter zurückkommt. An den beiden Zielorten ist die Abdeckung zwar auf die Hauptstraßen beschränkt, das reicht aber, um sich zu orientieren (etwa wo man parken kann).

Vielleicht macht das die Sache weniger abenteuerlich, das Fahren an sich reicht mir allerdings vollkommen. Ich bin zwar erst vor ein paar Monaten mit meinem eigenen Auto in England und Wales gefahren, aber diesmal sitze ich zusätzlich auf der falschen Seite in einem fremden Auto, fahre auf teilweise schmalen Straßen und muss mit ungewohnter Beschilderung klarkommen. Da bin ich lieber vorsichtig, es ist schließlich nicht gut für den Ruf von Ausländern in Japan, wenn ich den Mietwagen vor die Wand fahre …

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